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Geschichte

Es war einmal ein tiefer Graben …

Im Graben vor der Westnordwest-Flanke der Bastion Christoffel wurden von 1757 bis 1877 Hirsche und andere Tiere gehalten.

Die Bezeichnung Hirschengraben übertrug sich auf den 1877 durch Aufschüttung entstandenen Platz. Noch im gleichen Jahr wurde der Platz mit zwei Baumreihen bepflanzt. 1914 entstand als südlicher Abschluss der nach Joseph Victor Widmann benannte Widmann-Brunnen. 1930 wurde das Bubenberg-Denkmal an der Nordseite aufgestellt.

Bern um 1800

Das Bubenberg-Denkmal ist ein Bronzestandbild des Berner Schultheissen und Feldherrn Adrian I. von Bubenberg in der Schweizer Bundesstadt Bern.

Das Denkmal zeigt von Bubenberg überlebensgross stehend in Rüstung und ohne Helm, die rechte Hand am Schwert und die Linke behütend ausgestreckt. Auf dem Sockel stehen zwei Zitate des Feldherrn geschrieben, zur linken Seite (von vorne gesehen): «So lange in uns eine Ader lebt, gibt keiner nach»; und zur rechten Seite: «Mein Leib und Gut ist euer eigen bis in den Tod».

Die Statue von Max Leu wurde 1897 eingeweiht. Ursprünglich stand das Denkmal am Westende der kleinen Parkanlage auf dem Bubenbergplatz und war nach Westen gerichtet. Bubenberg wies so gen Murten, den Ort seines Sieges. Bei der Einweihung wurde das Denkmal von «brausenden Hurras» begrüsst, und ein Agenturbericht beschrieb es als ein «wahres schweizerisches Nationaldenkmal, das die Eidgenossen zu Eintracht und selbstloser Hingabe an das Vaterland ermahnt».[1]

Beim Umbau des Platzes 1930 wurde das Denkmal nach langen Debatten an den Hirschengraben verlegt und blickt seither gegen Norden. 2015 wurde es erstmals seit 1930 saniert und gereinigt.[1]

Die öffentlichen Brunnen in Bern dienten seit Jahrhunderten der Wasserversorgung und der Brandbekämpfung der Stadt. Die Brunnen erhielten zunehmend eine repräsentative Funktion und wurden entsprechend aufwändig gestaltet. So auch der Widmann-Brunnen am Hirschbegraben, welcher 1923 in einem Wettbewerb unter Berner Bildhauern entstand. Der Bildhauer Hermann Haller gewann den Auftrag mit seiner auf einem Brunnenpostament stehenden Figur. Zu sehen ist ein junger, nackter Mann, der einen Vogel in den Händen hält. Der Pavillon des Widmann- Brunnens gleicht einem Rundtempel, dessen Kuppel mit Kupferblech gedeckt ist und auf acht kannelierten Säulen lastet. Der Pavillon entstand ebenfalls im Rahmen eines Wettbewerbes in den Jahren 1912-23. Die Thuner Architekten Alfred Lanzrein und Max Lutz gewannen mit ihrem Projekt „Blaudrossel».

Das Bauwerk ist, wie der Name sagt, dem Journalisten, Autor und Schriftsteller Joseph Victor Widmann (* 20. Februar 1842 in Nennowitz (Brněnské Ivanovice), heute Ortsteil von Brünn; † 6. November 1911 in Bern) gewidmete. Er verbrachte seine Jugendzeit im Pfarrhaus von Liestal – sein Vater, ehemaliger Zisterziensermönch aus dem Stift Heiligenkreuz, war dort reformierter Pfarrer –, studierte evangelische Theologie in Heidelberg und Jena. 1868 wurde Widmen Direktor einer Berner Mädchenschule. Ab 1880 war er Feuilleton-Redaktor bei der Berner Tageszeitung Der Bund. Seine literarischen Werke, zu denen Theaterstücke, Erzählungen, Versepen und Reiseliteratur gehören, sind heute weitgehend vergessen. Zu Lebzeiten war Widmann einer der einflussreichsten Literaturkritiker und -förderer der Schweiz. Er war mit Carl Spitteler, Gottfried Keller und Johannes Brahms befreundet (mit dem letzteren reiste er in Italien), korrespondierte mit Carl Spitteler, förderte Ida Bindschedler und entdeckte Robert Walser, dem er zu ersten Veröffentlichungen verhalf. Widmanns kritische Besprechung von Nietzsches Jenseits von Gut und Böse im Bund gehörte zur frühesten Nietzsche-Rezeption und dürfte dem damals fast völlig unbekannten Philosophen einige Leser gewonnen haben; Nietzsche selbst fühlte sich darin aber zumindest teilweise missverstanden. Wie angesehen Widmann war, zeigt die Tatsache, dass ihm die Stadt Bern mit dem Brunnen ein Denkmal setzte. (Wikipedia 2016) Direkt nebenan das National Bern.

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